Oelertage
In unsere Mühlescheune aus dem 16. Jahrhundert konnten wir eine über 100-jährige Oelmühle aus Villnachern einbauen. Diese konnte so vor der Verschrottung bewahrt werden.
Unsere Oelertage 2024
Samstag, 9. November 2024 ab 10.00h
Wir führen Ihnen an unseren Oelertagen vor, wie vor über 100 Jahren Öl aus Nüssen gewonnen wurde. Die Anlage verfügt über einen imposanten Kollergang zum Mahlen der Nüsse, einen Ofen zum Aufheizen des Nussbreis und eine Presse zur Gewinnung des köstlichen Oels.
Lassen Sie sich in die Welt des Oelens verführen, nehmen Sie den feinen Duft auf und geniessen Sie mit allen Sinnen.
Hier ein Auszug von einem Bericht von Herrn Hans Hartmann aus Villnachern:
„Die Mühle mit dem Bernerwappen in Villnachern wurde zu meiner Kinderzeit durch Fam. Hauenstein betrieben: Als Bub brachte ich da Weizenkörner und Mohnsamen (Mägi oder Magsamen, wie wir damals sagten) zum mahlen.
Der Mohn wurde erhitzt und heiss gepresst zu Oel; den Presskuchen assen wir zum kleinen Teil, zum grössern Teil verfütterten wir ihn an das Milchvieh.Vom „Ritzen“ der Mohnstengel und vom Saft wusste zu der Zeit niemand; man freute sich an den farbigen Mohnfeldern mit den Blüten in weiss, rot und blau. Die Kapseln wurden im Spätsommer abgeschnitten. Im Winter wurde dann die Rosette mit dem Messer abgeschnitten und die Kapsel ausgeklopft.
Aus dem Weizen durfte grundsätzlich nur „Ruchmehl“ gemacht werden. Weissmehl durfte Frau Hauenstein während des 2. Weltkrieges keines mahlen. Jedoch auch meine untertänigste Anfrage gab es dann für Mutter trotzdem 2-3 kg. Das Mehl wurde in Leinensäcken aufbewahrt.
Das Abfallprodukt. „Krüsch“ wurde ans Vieh verfüttert“.
Die Oelmühle in Seon in „Action“
Mindestmenge
Wir haben keine Mindestmenge an geschälten Nüssen, welche wir annehmen. Unter 10 Kilo werden die Nüsse einfach mit unseren Nüssen vermengt. Pro Mahlgang werden 10 Kilo Nüsse verarbeitet. Es werden nur Nüsse vom Vorjahr angenommen; müssen mindestens ein Jahr alt sein.
Nussöl
Bei einem Kilo geschälter Nüsse erhält man etwa 400-500 ml Oel. Das Nussöl muss trocken und kühl gelagert werden und hält cirka 6 Monate. Nehmen Sie genügend Flaschen, Kanister oder ähnliches mit.
Kosten
Pro Kilo Nüsse = CHF 8.–
Falls gewünscht, können gleich vor Ort passende Flaschen mit Korkzapfen bezogen werden:
100 ml mit Korkzapfen = CHF 3.–
200 ml mit Korkzapfen = CHF 4.–
500 ml mit Korkzapfen = CHF 5.–
Dauer einer Pressung
Wir benötigen für eine Pressung rund 45 Minuten, sodass es von Vorteil ist, wenn man sich vorab anmeldet. Bernadette Zemp: Mobile 079 406 30 04 oder bernadette.zemp@muehlerama-seon.ch.
Nussmehl
Das Nussmehl sollte trocken und kühl gelagert werden. Dieses «Abfallprodukt» von der Pressung der Nüsse schätzen wir auf etwa 500 Gramm Nussmehl pro Kilo geschälter Nüsse. Daraus lassen sich zum Beispiel feine Kuchen backen.
Filterung
Es können sich zuweilen kleine Partikel von den Nüssen am Boden einer abgefüllten Flasche absetzen. Dies hat nichts mit der Qualität zu tun – ist ein Naturprodukt.
Wir filtern normalerweise das Oel bereits bei der Pressung. Eine zweite Filterung findet beim Abfüllen in die Flaschen statt. Für das Filtern empfehlen wir durchlässige Gazen – haben genau die richtige Durchlässigkeit.
2-3 Tage ruhen lassen und dann abfüllen, wenn sich die restlichen Nusspartikel am Boden gesetzt haben.
Verkauf von eigenem Nussöl
Selbstverständlich können Sie bei uns auch das feine Nussöl beziehen, welche nach traditioneller Art gepresst wurde. Bio-Suisse-Qualität:
Flasche à 100 ml CHF 12.–
Flasche à 200 ml CHF 24.–
Flasche à 500 ml CHF 55.–
Neu: Haselnussöl
Flasche à 100 ml CHF 12.–
Flasche à 200 ml CHF 24.–
Wie funktioniert unsere Oelmühle
Im Kollergang werden die Nüsse zu einem Brei zerquetscht. Danach kommen diese in den Ofen und werden auf rund 50 Grad erhitzt. Der Brei wird deutlich ölig.
In der Presse wird aus dem öligen Brei das köstliche und naturbelassende Nussöl herausgepresst.
50 Grad bedeutet immer noch eine schonende Pressung beziehungsweise Kaltpressung.
Sie können aber auch auf eine Erhitzung des Breis verzichten. Die Ausbeute ist dann einfach tiefer.