Oelmühle

Oelmühle_Villnachern Muehle-Villnachern[1]
Oelmühle in Villnachern

Im November 2015 durften wir nach einer längeren Planungs- und Umbauphase das Mühlerama in Seon eröffnen. Da uns das "Müllervirus" gepackt hat und wir uns über eine tolle Nachfrage freuen dürfen, haben wir in unserer Mühlescheune eine Oelmühle eingebaut. Diese kann für kleinere Gesellschaften separat gemietet werden oder dient grösseren Gesellschaften als zusätzlicher attraktiver Apéroraum mit dem speziellen Etwas. Wir konnten den Mühledoktor Kurt Fasnacht gewinnen, eine über 100 jährige Oelmühle einzubauen, die er vor Jahren in Villnachern vor der Verschrottung rettete. Für viele von Euch ist der Mühledoktor bereits ein Begriff. Er sanierte fachmännisch unser grosses Wasserrad. Künftig können unsere Gäste im Sinne der Erlebnisgastronomie live miterleben, wie Nussöl von feinster Qualität gepresst wird. Die Anlage verfügt über einen imposanten Kollergang zum Mahlen der Nüsse, den Ofen zum Aufheizen des Nussbreis und eine Presse zur Gewinnung des wertvollen und schmackhaften Oels.

 

Zügeln- Versetzen einer Ölmühle (von Kurt Fasnacht - Mühledoktor)

Durch Zufall stiess ich 2013 auf eine Getreide- und Ölmühle die ausgebaut werden sollte. Bei so einem Gedanken komm selbst ich ins schwitzen. Wohin bloss mit all den alten Maschinen? Ins Alteisen? Dass kann es ja wohl nicht sein! So baute ich all die Maschinen von Getreide und Ölmühle aus und transportierte sie zu mir in meine Mühle. Als ob da noch viel Platz wäre... Die Ölmühle übte von Anfang an eine besondere Faszination auf mich aus. Lange versuchte ich in mehreren Anläufen die Maschinen bei mir im Mühlekeller aufzubauen. Erst auf eine Anfrage eines Kunden kam die Sache wirklich ins rollen. Ich konnte die gesamte Ölmühle ca. 5 Dörfer weiter in eine Mühlenscheune einbauen wo sie nun zum laufen kommt, ein absoluter Glücksfall!
Die Maschinen der Ölmühle sind speziell, weil die Nusskernen in einem "sonderlichen" Kollergang zermahlen werden. Dieser Melangeur aus einer ehemaligen Schokoladenfabrik ist in seiner Form und seinem Alter wohl einzigartig. Der Ofen und die Presse sind wie der Melangeur mit Motor via Transmission angetrieben. Die gesamte Anlage schätze ich in die Zeit um 1910 plus/minus 10 Jahre. Die Restaurierung der Maschinen forderte einiges Fachwissen. Reinigung, Konservierung und Ergänzungen waren dabei das Kleinste. Beim Kollergang wurden die Holzzähne des Winkelzahnrades neu hergestellt und eingesetzt. Die Achse der rollenden Steine war derart ausgeschlagen, das wir die Welle abdrehen, neu aufspritzen und wieder auf Mass drehen mussten. Ebenso die Lager in den rollenden Steinen mit ihren 45 Grad Anfasungen. Durch den Ausbau war die stehende Hauptwelle zertrennt. Auch diese wieder mit einer Manschette zusammenzubringen erforderte viel Fingerspitzengefühl vom Mechaniker. Insgesamt strapazierte der Kollergang das Restaurierungsbudget über Massen, die Einzigartigkeit der Maschine rechtfertigt jedoch den Aufwand. Desgleichen mussten wir die Heizung unter dem Wärmeofen neu herstellen lassen. Die Dichtung des Presskolbens in der Presse wurde wie im Original wieder mit Leder eingesetzt. Die Pumpe der Presse erhielt komplett neue Dichtungen.
Alles in Allem eine Arbeit über Monate die sich meiner Ansicht mehr als gelohnt hat. So wie die Anlage nun dasteht freut sie nicht nur mich. Die neuen Besitzer sind sehr daran interessiert die Ölmühle regelmässig zu betreiben und mit Anlässen zu beleben.

Die Oelmühle in Seon

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